Natürlich muss es seinen Zweck erfüllen. Aber das Treppenhaus als Raum hat viel zu viel Potenzial, um nur praktisch gesehen zu werden. Mit Farbe und Putz eröffnen sich nahezu unendliche Möglichkeiten der Raumgestaltung, die dazu noch den besonderen Belastungen standhalten. Welche die richtige ist? „Die, die perfekt passt!“ meint Werner Verbist vom Malerfachbetrieb Bross Verbist aus Oberhausen.
An welchen Raum im Haus oder in der Wohnung denken Sie bei schöner und freundlicher, inspirierender, überraschender oder repräsentativer Gestaltung? Wir raten: An das Wohnzimmer, an den Essbereich, an die Küche oder das Kinderzimmer. Wir raten weiter: An das Treppenhaus denkt kaum jemand in diesem Zusammenhang. Das Treppenhaus läuft oft unter „Funktionsbereich“ und wird nicht sofort als geniales Spielfeld für faszinierendes Raumdesign wahrgenommen.
Ein tolles Treppenhaus tut dem gesamten Haus gut
Und doch zahlt sich mehr Aufmerksamkeit für die vier Wände, die den Weg nach oben und nach unten begrenzen, für das gesamte Haus aus. Ganz gleich übrigens, ob das Treppenhaus unterschiedliche Etagen in einem Mehrfamilienhaus, in einem Einfamilienhaus oder in einer Villa erschließt, ein abgegrenzter Raum oder offener Aufgang ist. Fachmann Werner Verbist, Inhaber des traditionsreichen Malerbetriebs Bross Verbist aus Oberhausen, meint: „Wer das Treppenhaus als vollwertigen Teil einer Immobilie begreift, kann mit seiner individuellen Gestaltung viele gestalterische Ziele erreichen und Botschaften setzen.“
Gestaltung wirkt
Nachgewiesen ist beispielsweise, dass ein sorgfältig gestalteter, wertiger Look von Treppenhäusern in Mehrfamilienhäusern die Vermietbarkeit verbessert und den pfleglichen Umgang mit diesem gemeinschaftlichen Bereich fördert. In Privathäusern rundet ein aufmerksam gestaltetes Treppenhaus die Stilaussage ab, wird als architektonischer Akzent bewusst eingesetzt oder an sich als positives Raumerlebnis gestaltet. Die einzig gute Treppenhausgestaltung gibt es dabei nicht – sondern genau die, die zur Nutzung, zum Gesamtbild, zu Raum- und Lichtverhältnissen und natürlich dem Geschmack des Hausbesitzers passt. Doch dazu muss man sich mit der Wirkung von Farben und den Qualitäten von Beschichtungsmaterialien auskennen – so wie der Malerbetrieb aus Oberhausen. Von hier kommen die folgenden Tipps.
Belastbarkeit und ein besonderer Look schließen sich nicht aus
Besonders in stark frequentierten Treppenhäusern erweist sich die Angst vor schneller Abnutzung als Gestaltungsbremse. Doch es gibt wirtschaftliche Alternativen zum einfachen einfarbigen Anstrich, der nach wenigen Jahren erneuert werden muss, damit das Treppenhaus wieder sauber aussieht. Aus historischen Treppenhäusern kennt man den einfachen Trick, den Wandbereich mit der erfahrungsgemäß größten Stoßbelastung – sie endet auf ca. 1,20 Meter Wandhöhe – in einem dunkleren Farbton abzusetzen und somit einen unempfindlichen Sockel zu schaffen. Besonders gut funktioniert das mit einer Innenfarbe – z. B. einer Latexdispersion – die aufgrund ihrer wenigen Poren dazu noch wenige Schmutzpartikel aufnimmt und abwaschbar ist. Einen ebenso unempfindlichen Sockelbereich an Treppenhauswänden lässt sich auch mit Natursteinputzen gestalten. Sie sind in vielfältigen Farbstimmungen und Dekors verfügbar. Die Sockelvariante ist auch gestalterisch charmant: Sie gliedert den Raum mit mindestens zwei unterschiedlichen Farbnuancen und macht ihn so visuell deutlich interessanter.
Lichte Farben, starke Farben
Muss die Farbwahl möglichst hell und pastellig ausfallen, oder stehen auch gesättigte, starke Farbtöne einem Treppenhaus gut zu Gesicht? Das kommt natürlich auf den Einzelfall an. Grundsätzlich gilt natürlich, dass abgeschlossene, enge Treppenhäuser mit hellen Farbtönen lichter, freundlicher und größer wirken. Doch auch hier gibt es enorm viele Alternativen zum harten Standardweiß. Farbige Weißtöne – z. B. mit hauchfeinem Stich ins Rote, Graue oder Gelbe – sind derzeit in der Raumgestaltung voll im Trend. Auch ein extrem entsättigtes Hellblau oder Helltürkis bringt Licht und Luft in kleine Treppenhäuser. Doch genauso kann in etwas großzügigeren, gut belichteten Treppenhäusern ein starker Farbton angebracht und inspirierend sein. Die Aufenthaltsdauer im Treppenhaus ist so kurz, dass ein sattes, leuchtendes Gelb oder ein warmes Englischgrün genau die kräftige Dosis Farbimpuls gibt, die dem Treppenhaus zu einer besonderen Strahlkraft verhilft.
Raumgestaltung mit Kontrasten
Ein besonders wirkungsvolles Mittel, um ein spannendes Treppenhausbild zu schaffen, sind Farbkontraste. Hier lässt sich trefflich variieren. Hell-Dunkel-Kontraste beispielsweise kombinieren verschiedene Helligkeitsstufen ein und desselben Farbtons, um harmonisch Abwechslung zu erzeugen. Auch der Kontrast, der durch die Verwendung eines warmen Farbtons (z. B. aus der Rot-, Gelb- und Orangefamilie) und eines kalten Farbtons (z. B. eine Grau- oder Blaunuance) entsteht, belebt die Raumgestaltung enorm. Mit dem Kontrastprinzip lässt sich also allein durch einen gelungenen Farbentwurf auf sehr einfache Weise überraschendes Raumdesign auch im funktionalen Erschließungsbereich realisieren.
Die Oberfläche macht einen Unterschied
Raumgestaltung im Treppenhaus ist eine Frage der Farbtöne – und genauso eine Frage der Oberflächenstruktur, auf die sie aufgebracht werden. Ein glatter Putz lässt denselben Farbton ganz anders wirken als ein feiner oder ein grober. Deshalb eröffnet der Dialog zwischen Farbe und Struktur noch mehr Gestaltungspielraum, der sich nutzen lässt: Umso feiner eine Oberfläche ist, umso mehr lässt sie der Farbgestaltung den Vortritt. Umso grober der Untergrund ist, umso mehr übernimmt er die Hauptrolle und prägt den Raum mit einem robusten Charakter.
Kreativ gestalten – auch im Treppenhaus
Zum besonderen Blickfang wird das Treppenhaus, wenn eine handwerklich erstellte Kreativtechnik Akzente setzt. Das Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten ist groß – von angesagter Beton-, Stahl- oder Rostoptik bis zu klassischen Wandbelebungen mit Marmorfeinputzen oder Kalkspachteltechniken. Im Gegensatz zu früher gibt es heute Beschichtungsprodukte, die sich wirtschaftlich verarbeiten lassen und dazu durch deutlich höhere Belastbarkeit punkten. Deshalb sind sie für den Privatbereich ebenso geeignet wie für stark frequentierte Objekte: Kreative Raumgestaltung kennt heute auch in Bereichen, die schön sein sollen und dabei funktionieren müssen, keine Grenzen.
Der Gang zum Profi lohnt sich
Ein gut gestaltetes Treppenhaus sagt viel aus über die Atmosphäre, die im Hause herrscht. Es erfreut Bewohner und Besucher gleichermaßen. Es wertet die gesamte Wohnqualität konsequent auf. Doch wie findet man die eigene Raumgestaltung für diesen Bereich, die funktionale und ästhetische Aspekte gelungen miteinander verbindet? „Farben, Licht, Material und Proportionen müssen bei der Gestaltung eines Raumes – und natürlich auch eines Treppenhauses – in Einklang gebracht werden“, sagt Werner Verbist aus Oberhausen. Er und sein Team stehen dafür ein – mit Leidenschaft für ihr Handwerk, für die Wünsche ihrer Kunden, die einzigartigen Besonderheiten ihrer Räumlichkeiten und das bestmögliche individuelle Raumdesign. Bestmöglich heißt dabei nicht zwangsläufig kostspielig – vielmehr geht es um den Blick für Details und deren Komposition. Die fachkompetenten Gestalter des seit 1897 bestehenden Malerbetriebs aus Oberhausen finden stets kreative Lösungen. Werner Verbist: „Wenn jemand zu Ihnen sagt: ‚Das geht nicht!‘, denken Sie daran, es sind seine Grenzen – nicht unsere.“